Fazination Schwarzweiß-Fotografie
von Ralf Wittrock (Digiphotopro) (Kommentare: 0)
Viele Menschen sind der Meinung Schwarz-Weiß-Fotografie sei ein Relikt aus analogen Zeiten. Schwarz-Weiß-Fotografie hat als eigenständige Kunstform aber auch in der digitalen Welt unvermindert Bestand. Die Fotografie in klassischem Schwarz-Weiß bietet faszinierende Gestaltungsmöglichkeiten und durch die Möglichkeiten in Bezug auf Tiefe und Dynamik entwickeln beispielsweise Landschaftsaufnahmen oft eine einzigartige Sogwirkung in Schwarzweiß. Man sagt von der Schwarzweiß-Fotografie dass sie authentischer sei und Schwarzweiß-Bilder besser Emotionen transportieren als Farbaufnahmen. Schwarzweiß fotografieren hat auch im Zeitalter der Farbfotografie nie an Reiz verloren. Im Gegenteil: Schwarzweiß fotografieren wird wieder in. Schwarz-Weiß-Bildern haftet etwas Nostalgisches an.
Zugegeben – Schwarzweiß-Fotografie ist sicherlich nicht das Themengebiet, in dem sich die meisten Fotografen wiederfinden. Dennoch gibt es auch heute noch Schwarzweiß-Enthusiasten und die, die diesem Thema offen und neugierig gegenüber stehen.
Schwarzweiß-Fotografie als Ausdrucksform
Farbe kann vom eigentlichen Motiv ablenken. Daher spricht man bei der Schwarzweiß-Fotografie oft auch von der Reduktion auf das Wesentliche. Der Blick des Betrachters wird bewusst auf das Wesentliche gelenkt. Bei Portrait auf die ausdrucksstarken Augen oder die vom Leben gezeichnete, lederne Haut. Oder bei Landschaftsaufnahmen auf die hellen Wolken vor einem fast schwarzen Himmel. Mit der Schwarzweiß-Fotografie kann man auch sehr schön Kontraste oder grafische Strukturen für sich sprechen lassen. Die reine Ausdruckskraft des Motivs in Kombination mit gekonnter Bildgestaltung – darin liegen der Reiz und die Faszination von Schwarzweiß-Aufnahmen. Durch die Reduktion von Farbe stehen Aussage und Bildgestaltung unweigerlich im Mittelpunkt.
Kameraeinstellungen für Schwarzweiß-Fotografie
• Stellen Sie die Empfindlichkeit auf einen möglichst niedrigen IS0-Wert und arbeiten Sie lieber mit einem Stativ. Mit einer niedrigen ISO-Einstellung erreichen Sie die beste Bildqualität. Bildrauschen können Sie nachträglich am PC in unterschiedlichen Variationen hinzufügen. Das soll aber nicht heissen, dass Sie keine höheren ISO-Werte zulassen dürfen. Ein etwas körniges Bild erinnert uns an die Zeit der analogen Schwarzweiß-Fotografie und unterstützt den Retro-Effekt zusätzlich.
• Fotografieren Sie wenn möglich im RAW-Format (digitales Negativ). Am Computer können Sie von dem Rohformat unzählige Bilder ziehen und die Bilddateien perfekt nachbearbeiten, ohne das Original zu verändern. Schärfe, Kontrast, Sättigung und Weissabgleich können Sie nachträglich mit dem RAW-Konverter bestimmen und verändern.
• Wenn Sie keine Möglichkeit zum RAW-Format haben, fotografieren Sie trotzdem in Farbe. Am Computer haben Sie so die Möglichkeit, die unterschiedlichen Farbkanäle zu verändern. So können Sie die in der analogen Schwarzweiß-Fotografie verwendeten Farbfilter simulieren.
• Wenn möglich stellen Sie an Ihrer Kamera den Schwarzweiß-Modus ein, wenn Sie im RAW-Format fotografieren. So zeigt ihr Kameradisplay die Schwarzweiß-Version an und Sie können die Bildwirkung besser kontrollieren. Diese Einstellung hat keinen Einfluss auf Ihre RAW-Dateien.